Security+:Business Impact Analysis/BIA

Heute geht es um das Thema Business Impact Analysis, welches thematisch vor einem Qualitative/Quantitative Risk Assessment anzusiedeln ist.

Eine Business Impact Analysis (BIA) ist eine Methode zur Identifizierung und Bewertung potenzieller Auswirkungen eines Ereignisses oder Vorfalls auf die Geschäftsabläufe und -ziele eines Unternehmens. Sie wird typischerweise im Rahmen des Business Continuity Managements (BCM) eingesetzt, um die Auswirkungen von Störungen, wie Naturkatastrophen, technischen Ausfällen, Cyberangriffen oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen, zu bewerten.

Die BIA zielt darauf ab, die kritischen Geschäftsprozesse, Systeme, Ressourcen und Funktionen eines Unternehmens zu identifizieren und ihre Bedeutung für die kontinuierliche Geschäftstätigkeit zu bewerten. Durch die Durchführung einer BIA kann ein Unternehmen die potenziellen Schäden und Auswirkungen eines Vorfalls auf seine Betriebsfähigkeit, finanzielle Stabilität, Kundenbeziehungen, Ruf und andere wichtige Bereiche erkennen.

Die BIA umfasst normalerweise folgende Schritte:

  1. Identifikation der kritischen Geschäftsprozesse und -funktionen
  2. Bewertung der Auswirkungen eines Ausfalls oder einer Unterbrechung dieser Prozesse
  3. Festlegung von Wiederherstellungszielen und -zeiten für jeden Prozess
  4. Bewertung von Abhängigkeiten, wie zum Beispiel IT-Systeme, Mitarbeiter oder externe Lieferanten
  5. Priorisierung von Ressourcen und Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen
  6. Dokumentation der BIA-Ergebnisse und Entwicklung eines Business Continuity Plans (BCP)

Eine gut durchgeführte BIA ermöglicht es einem Unternehmen, seine Prioritäten für die Geschäftskontinuität festzulegen, geeignete Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen und im Falle eines Vorfalls schnellere Wiederherstellungszeiten zu erreichen.

Teile der BIA sind die Bewertung von RPOs ( Recovery Points Objectives ) und RTOs ( Recovery Time Objectives).

1.) RPOs sind z.B in einer Backupstrategie zu finden. Es definiert den Zeitraum, bis zu dem Daten verloren gehen können, ohne dass es für den einzelnen Prozess als kritisch angesehen wird. Wird ein RPO von 1 Stunde definiert, dann bedeutet dies im Umkehrschluss, dass das Backupintervall nicht mehr als 1 Stunde betragen darf. Kürzere RPOs bedeuten weniger Datenverlust und somit meist auch in monetärer Weise ein geringer Verlust. Auf der anderen Seite sind mehr Backups, sprich mehr Datenspeicher und mehr Netzwerklast nötig, was selbst Kosten versursacht. Hier gilt es abzuwägen.

2.) RTOs sind im Wiederherstellungsprozess von Daten bzw. Diensten, die von einem Vorfall betroffen waren und ausgefallen sind, anzutreffen. Längere RTOs bedeuten eine längere Ausfallzeit. Die Prozess-und Datenowner müssen definieren, wie lange ein Ausfall andauern darf. Es ist dann zu prüfen, ob mit organisatorischen oder technischen Mitteln die RTO verkürzt werden kann. RTOs gehören zur DRS (Data Recovery Strategy) die in einem DRP (Data Recovery Plan) eingebunden werden.

Im geschäftlichen Betrieb die die BIA im stetigen Wandel. Neue Prozesse, Produkte oder sonstige gravierende Veränderungen im Betrieb müssen in die Analyse mit einfließen, daher ist es von enormer Wichtigkeit die Analyse in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und ggf. anzupassen.

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